Mehr Güter auf die Schiene per direktem Gleisanschluss: Dieses Ziel kann im Gewerbegebiet „LogIn-Park Elsdorf“ nahe Zeven in nahezu idealer Weise verwirklicht werden. Auf einer Auftaktveranstaltung am Donnerstag (20. März 2025) im „Elsdorfer Hof“ informierte die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) mit der Samtgemeinde Zeven und weiteren Partnern über das Potenzial einer schienengebundenen „Pole Position an der A1“.
Christoph Reuther, Wirtschaftsförderer der Samtgemeinde Zeven, begrüßte gemeinsam mit der evb rund 60 Fachbesucher aus Wirtschaft, Verkehr und Politik. Sie waren gekommen, um das Konzept der evb kennenzulernen: Eine direkte Kombination aus Lkw- und Bahntransport über ein Intermodal-Terminal an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt zwischen Bremen und Hamburg, im Hinterland der beiden großen Seehäfen.
Ein schlagendes Argument: Die evb-Strecke 3 (Rotenburg – Bremervörde) verläuft in direkter Nähe zum LogIn-Park. Eine Anschluss-Weiche ist ohne Weiteres möglich, der Bedarf an Freiflächen überschaubar. Bereits jetzt wird die Strecke u.a. für Güterverkehre und Zuführungsverkehre zur Schienenfahrzeugtechnikwerkstatt der evb in Bremervörde genutzt.
„Wir erkennen zunehmend den Wunsch nach zentralen Verladeplätzen an zentraler Lage“, so Ingo Heine, dessen Stelle als im Vertriebsverantwortlicher Infrastruktur eigens für das 2023 gestartete und für den Verkehrswende-Preis der Allianz Pro Schiene nominierte Projekt „Schienengüterverkehr in der Fläche“ geschaffen wurde: „Der Weg auf die Schiene wird für viele Unternehmen so noch einfacher, weil die Kosten und der Organisationsaufwand für einen eigenen Gleisanschluss entfallen.“
An ihrem unternehmenseigenen, 235 Kilometer langen Schienennetz im Elbe-Weser-Dreieck hält die evb rund 50 Ladestellen mit bis zu 500 Meter Nutzlänge vor. 20 davon wurden seit Auftakt des Projekts „Schienengüterverkehr in der Fläche“ ertüchtigt, 10 Ladestraßen sind bereits im Einsatz als zentrale Umschlageplätze für Neuverkehre.
„Die Wirtschaftspotenziale rund um Elsdorf sind enorm“, erklärt Ingo Heine: „Schüttgüter, Stückgüter, Milchpulver und H-Milch-Produkte, Verpackungen für die Lebensmittelindustrie, Baustoffe, Blumenerde und landwirtschaftliche Produkte: All das könnte hier im LogIn-Park umgeschlagen werden.“
Neben Ingo Heine und Holger Buse, Geschäftsbereichsleiter Infrastruktur der evb, informierten Prof. Dr. Uwe Höft (Technische Hochschule Brandenburg) und Gerhard Oswald, Geschäftsführender Gesellschafter der GOMultimodal GmbH, zu Best-Practice-Beispielen für Lösungen auf Intermodal-Güterumschlagsplätzen sowie Umschlagstechniken am Beispiel der „Cargo-S-Bahn“.
Die Kosten für die Einrichtung des Gleisanschlusses schätzt die evb einschließlich Oberbauarbeiten, Material, Leit- und Sicherungstechnik und weiterer Posten auf ca. 2,1 bis 2,3 Millionen Euro – je nach bevorzugter Variante: Anschlussgleis an der Südgrenze des Gewerbegebiets oder Anschlussgleis an der Autobahn.
Realisiert werden könnte der Gleisanschluss ab gesicherter Finanzierung bereits in rund drei Jahren – in der Welt der Schiene eine sehr kurze Zeit.
21.03.2025
, Ihre EVB